Fahrzeugportait: SLS AMG GT3

Automobile Faszination gepaart mit spektakulärem Rennwagen-Design – das 
ist der Mercedes-Benz SLS AMG GT3.

Die Rennversion des Flügeltürers wurde als Kundensport-Fahrzeug für die Teilnahme an Rennserien nach dem seriennahen FIA GT3-Reglement konzipiert. Für kompromisslose Fahrdynamik sorgen konsequenter Leichtbau sowie Optimierungen an Fahrwerk, Bremsanlage und Aerodynamik. Das puristische Design des SLS AMG mit langer Motorhaube, flachem, weit hinten positioniertem Greenhouse und kurzem Heck erfährt mit der GT3-Variante eine weitere Steigerung. Durch die Modifikationen an der Karosserie wirkt der Flügeltürer noch spektakulärer. Das Ziel: eine weitere Steigerung der aerodynamischen Performance.

Von vorn zeigt der GT3-Rennwagen eine neue Frontschürze mit größeren Lufteinlässen. Die breite Öffnung unterhalb des charakteristischen Kühlergrills mit dem großen Mercedes-Stern und der flügelförmigen Querfinne versorgt den Motorölkühler und die Bremsscheiben mit Kühlluft. Die gleiche Funktion haben die 
beiden Einlässe unterhalb der vertikal ausgerichteten Bi-Xenon-Scheinwerfer. 
Für Abtrieb an der Vorderachse sorgt neben den vier außen angebrachten, 
so genannten Flics auch der Carbon-Frontsplitter: Er geht direkt in die glatte 
Unterbodenverkleidung über, an die sich der Heckdiffusor anschließt.

Die Motorhaube verfügt über eine zentrale Öffnung zum Abtransport der Motorwärme. Aus den seitlichen Öffnungen in den vorderen Kotflügeln entweicht die Luft aus den Radhäusern. Zur Gewichtsoptimierung kommen rundum besonders leichte Polycarbonatscheiben zum Einsatz.

Vorn wie hinten wurden die Kotflügel verbreitert, um Platz für die großen Rennreifen zu machen. Mit einer Breite von 1990 Millimetern ist die GT3-Karosserie um gut 50 Millimeter breiter als die des serienmäßigen SLS AMG. Die neuen 
Seitenschweller verfügen über Öffnungen zur Kühlung der hinteren Brems-anlage. Am unteren Ende der Schweller ist der glatte Unterboden sichtbar. In 
der B-Säule findet der genormte Tankstutzen für die Schnelltankanlage Platz. 
Der 120 Liter große Kraftstofftank sitzt in zentraler Position hinter dem Fahrer.

Breiter Heckflügel aus Carbon

In der Heckansicht beeindruckt der SLS AMG GT3 durch seine imposante Breite. Über dem Heckdeckel thront ein breiter Heckflügel aus Carbon; er ist vielfach verstellbar und erlaubt ein perfektes Setup für den jeweiligen Rennstreckentyp. In der neuen Heckschürze sind zwei Öffnungen zur Entlüftung der hinteren 
Radhäuser angebracht. Ein weiterer Blickfang ist der Heckdiffusor aus Carbon: Als Verlängerung des glatten Unterbodens steigt er im Bereich der Hinterachse kontinuierlich an und sorgt durch seine Form für Abtrieb. Das aerodynamische Gesamtkonzept des SLS AMG GT3 wurde in ausgiebigen Windkanalversuchen sowie Rennstreckentests erprobt und festgelegt. Alle Maßnahmen sorgen für eine gute aerodynamische Effizienz – und garantieren auch eine effektive Kühlung der thermisch hoch belasteten Komponenten.

Im Heckdeckel integriert ist die vom Reglement vorgeschriebene Regenleuchte – sie muss vom Fahrer bei schlechter Witterung stets eingeschaltet werden.

Seriennaher AMG 6,3-Liter-V8-Motor

Wie vom FIA GT3-Reglement vorgeschrieben, entspricht der AMG 6,3-Liter-V8-Motor nahezu dem des Serienfahrzeugs. Dank seines geringeren Gewichts wird der GT3 die bereits hervorragenden Beschleunigungswerte des Serienfahrzeugs – 3,8 Sekunden für den Spurt von null auf 100 km/h – deutlich unterschreiten; die Höchstgeschwindigkeit beträgt je nach Übersetzung über 300 km/h. Typisch AMG: der faszinierende und gleichzeitig charakteristische Achtzylinder-Sound.

Die Höchstleistung des AMG 6,3-Liter-V8-Frontmittelmotors mit Trockensumpfschmierung ist von der FIA gemäß der „Balance of Performance“ bestimmt. Dies soll die Chancengleichheit der teilnehmenden Rennfahrzeuge gewährleisten.

Der AMG 6,3-Liter-V8-Motor verfügt auch im Rennfahrzeug über Trockensumpfschmierung. Der Einsatz von Saug- und Druckpumpe sowie eines externen 
Öltanks ermöglicht den Verzicht auf die sonst übliche Ölwanne. Diese Technik gewährleistet eine zuverlässige Schmierung des Motors selbst bei hohen Quer-beschleunigungen, wie auf Rennstrecken üblich. Die Trockensumpfschmierung erlaubt zudem eine tiefe Einbaulage des V8-Triebwerks – eines der wichtigen technologischen Highlights des SLS AMG. Die Lösung, den Achtzylinder möglichst tief und als Frontmittelmotor hinter der Vorderachse zu installieren und mit einem an der Hinterachse platzierten Getriebe zu kombinieren, führt zu 
einem günstigen Gewichtsverhältnis. Die Transaxle-Anordnung optimiert 
zudem Handling und Traktion.

Sechsgang-Renngetriebe mit sequenzieller Schaltung.

Im Gegensatz zur Serie ist im SLS AMG GT3 ein Sechsgang-Renngetriebe mit 
sequenzieller Schaltung für die Kraftübertragung verantwortlich. Dank seiner kompakten Bauweise bietet das rennsporterprobte Getriebe Vorteile beim 
Packaging – schließlich hat die GT3-Version eine geringere Bodenfreiheit als 
das Serienfahrzeug. Der Pilot schaltet die Gänge mithilfe zweier Schaltpaddles 
am Lenkrad. Das Getriebe ist direkt an der Hinterachse montiert und mittels 
einer Torque Tube biege- und drehmomentsteif mit dem V8-Motor verbunden. Damit sind entscheidende Vorteile in puncto Fahrdynamik verbunden, denn 
diese aufwendige Lösung erlaubt es, den kompletten Antriebsstrang deutlich spielfreier auszulegen. Ein im Getriebe integriertes Lamellen-Sperrdifferenzial sorgt in Verbindung mit der Traktionskontrolle für ein ausgezeichnetes Beschleunigungsvermögen. Im Innern der Torque Tube rotiert eine Antriebswelle mit Motordrehzahl. Wie beim Serienmodell und bei den Mercedes-Benz C-Klasse DTM-Renntourenwagen besteht die Welle aus Carbon (CFK).

Doppelquerlenkerachsen aus geschmiedetem Aluminium

Geradezu für die Rennstrecke prädestiniert ist das Fahrzeugkonzept des SLS AMG mit langem Radstand, tiefem Schwerpunkt und breiter Spur. Zu den Stärken zählen präzises Einlenkverhalten, erstklassige Agilität, geringe Massenträgheit bei spontanen Richtungswechseln und hoher Kurvengrenzbereich.

Das leichte Aluminium-Fahrwerk mit doppelten Dreiecksquerlenkern rundum verfügt aufgrund der abgesenkten Fahrzeughöhe über eine angepasste Kinematik. Eine optimale Anpassung an den jeweiligen Rennstreckencharakter und an unterschiedliche Witterungsbedingungen erlauben die vielfältigen Einstellmöglichkeiten. So kann nicht nur zwischen unterschiedlichen 
Feder- und Dämpfersetups gewählt werden, auch die Justierung von Spur und Sturz, die Einstellung der Fahrzeughöhe und der Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse ist möglich.

Stahl-Rennsportbremsanlage mit Renn-ABS

Die Zahnstangenlenkung mit direkterer Übersetzung und Servounterstützung unterstützt das Handling. Hinter den 18 Zoll AMG Leichtmetallrädern mit Zentralverschluss übernimmt eine Stahl-Rennsportbremsanlage eine effektive und standfeste Verzögerung. Der SLS AMG GT3 verfügt über exakt berechnete Kühlkanäle: Öffnungen in der Frontschürze und vor den Hinterrädern versorgen die Bremsscheiben mit kühlem Fahrtwind. Alle vier Bremsscheiben sind belüftet, genutet und gelocht. Sechskolben-Festsättel an der Vorderachse und Vierkolben-Festsättel hinten erlauben üppige Bremsbelagflächen. Ein Antiblockiersystem mit spezieller Rennstrecken-Abstimmung ist serienmäßig.

Auf AMG Leichtmetallrädern mit Zentralverschluss im Format 12 x 18 Zoll (vorn) und 13 x 18 Zoll (hinten) sind Rennreifen montiert. Je nach Einsatzzweck kommen profillose Slicks oder Regenreifen zum Einsatz. Das klassische Vielspeichendesign begünstigt die Belüftung der Bremsanlage. Schnelle Boxenstopps und Räderwechsel ermöglichen die im Unterboden integrierte Luftheberanlage: Vier pneumatische Stempel heben den GT3-Rennwagen um rund 190 Millimeter an und ermöglichen der Boxencrew einen schnellen Wechsel der Rennreifen.

Funktionelle Rennwagen-Atmosphäre, vorbildliches Sicherheitsniveau

Im Interieur des SLS AMG GT3 dominiert funktionelle Rennwagen-Atmosphäre: Wie beim Serien-Flügeltürer sorgt auch im Rennfahrzeug die Instrumententafel in Form eines kraftvollen Flügelprofils für optische Breite. Markant in die Instrumententafel integriert sind die in „Silver Shadow“ galvanisierten Belüftungsdüsen mit justierbarem Düsenkreuz – ihre Form erinnert an die Triebwerke eines Jets.

Ähnlich wie in den DTM-Fahrzeugen von Mercedes-Benz befindet sich die 
Sitzschale in einer Sicherheitszelle aus hochfestem Carbon (CFK). Durch ihre spezielle Form bietet die mit dem Überrollkäfig und dem Aluminium-Spaceframe verschraubte Sicherheitszelle einen deutlich verbesserten Schutz für Schultern, Hüfte und Beine des Fahrers; zudem ist sie kompatibel mit dem HANS-System (Head and Neck Support). Die Sitzschale wird individuell geschäumt, verfügt über einen Sechspunktgurt und ermöglicht damit höchste Insassensicherheit. 
Für zusätzliche Sicherheit sorgt der Überrollkäfig aus Stahl, der zudem den 
Aluminium-Spaceframe weiter versteift. In Verbindung mit dem auf der Hinterachse positionierten, 120 Liter großen CFK-Sicherheitstank mit Innenblase sowie der optimierten Feuerlöschanlage bietet der SLS AMG GT3 ein vorbildliches 
Sicherheitsniveau, das derzeit von keinem aktuellen GT3-Fahrzeug erreicht wird.

Optimal im Blickfeld des Fahrers ist das Zentral-Display positioniert, das über 
alle relevanten Informationen wie Geschwindigkeit, Motordrehzahl, Betriebs-Temperaturen, Rundenzeiten und die Gangwahl informiert. Das Rennlenkrad mit Schaltpaddles für den Gangwechsel ermöglicht perfekte Fahrzeugkontrolle; der Schnellverschluss erleichtert Ein- und Ausstieg deutlich. Über die Schalter auf dem Lenkradpralltopf kann der Fahrer zusätzliche Funktionen wie den Boxenfunk, die Lichthupe oder die Trinkfunktion aktivieren. Auf der Mittelkonsole 
befinden sich zusätzliche Bedienelemente. Hier kann der Fahrer nicht nur den AMG V8-Motor starten oder die Traktionskontrolle justieren, sondern auch den Rückwärtsgang oder – für den Fall der Fälle – die integrierte Feuerlöschanlage aktivieren. Eine Einstellmöglichkeit für die Bremsbalance ist ebenso vorhanden.


Quelle Daimler AG, Fotos: Christoph de Haar, Daimler AG und Jan Brucke/VLN

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