Volkswagen Scirocco R-Cup

Der Volkswagen Scirocco R-Cup war eine von 2010 bis 2014 im Rahmenprogramm der DTM ausgetragener Markenpokal, die Nachwuchsfahrern sowie Motorsport-Legenden und prominenten Gaststartern die Möglichkeit eröffnete, sich auf baugleichen Fahrzeugen zu messen. Die Serie löste den ADAC Volkswagen Polo Cup ab, der bis 2009 ausgetragen wurde.

Im Scirocco R-Cup wollte Volkswagen die Leistungsfähigkeit alternativer, umweltschonender Antriebsarten unter Beweis stellen. Es war weltweit der einzige Markenpokal, bei dem die Einheitsfahrzeuge mit Erdgas angetrieben wurden. Die CO2-Emmissionen waren deutlich niedriger als bei herkömmlichem Ottokraftstoff.

Grundlage des für den Rennsport optimierten Triebwerks war der Zweiliter-TSI-Basismotor des Scirocco R, der Sportversion des Coupés. Daraus entwickelte VW eine CNG-Rennsport-Version, die 173 kW (235 PS) Leistung und 275 Nm Drehmoment lieferte. Der Systemdruck von 200 bar entspracht dem der Serienfahrzeuge. Der Erdgas-Kraftstoffbehälter fasste 22 Kilogramm Erdgas, was etwa 35 Litern herkömmlichen Benzins entspricht. Dieser befand sich im Innenraum – hinter dem Fahrersitz und vom Überrollkäfig geschützt. Bei der Kraftübertragung kam ein DSG-Getriebe zu Einsatz. Ein Überrollkäfig und eine Feuerlöschanlage nach der Norm des Automobil-Weltverbandes FIA un weitere für die Rennstrecke eingesetzte Features sorgten für Sicherheit.

Der besondere technische Clou des R-Cup-Scirocco war das einzigartige Push-to-pass-System. Kurzzeitig konnte eine um 37 kW (50 PS) höhere Leistung abgerufen werden und sollte spektakuläre Überholmanöver auf der Strecke ermöglichen.

In 2012 bekam das Fahrzeug ein Update, wodurch die Motorleistung auf 173 kW (235 PS) bei 6.000 U min–1 stieg.

Volkswagen Scirocco R-Cup (2010)

Motor

Bauweise: Reihen-Vierzylinder-Turbomotor mit Bioerdgas-Saugrohr-Einspritzung und Ladeluftkühlung
Hubrau: 1.984 cm3
Leistung: 165 kW (225 PS) bei 6.000 U min–1
Drehmoment: 275 Nm bei 3.000 U min–1
Bohrung/Hub: 82,5 mm/92,8 mm
Motormanagement: Bosch MS4
Push-to-pass: Anhebung des Ladedrucks, Mehrleistung ca. 37 kW (50 PS)

Kraftübertragung

Getriebe: Serienmäßiges Sechsgang-DSG-Doppelkupplungsgetriebe, Schaltwippen am Lenkrad, angepasste Übersetzung
Achsantrieb: Frontantrieb mit Sperrdifferenzial

Fahrwerk

Vorderachse: McPherson-Federbeine, Dreieckslenker
Hinterachse: Multilink-Hinterachse mit Uniball-Gelenken
Dämpfer/Federn: ZF Sachs-Dämpfer mit H&R-Federn, einfach verstellbare Zug- und Druckstufe
Lenkung: Elektromechanisch unterstützte Zahnstangenlenkung
Stabilisatoren: Verstellbare H&R-Stabilisatoren vorn und hinten
Bremsanlage: ABS-Rennbremssystem, innen belüftete Sechskolben-
Scheibenbremsen: vorn (Ø 362 mm), Einkolben-Scheibenbremsen, hinten (Ø 282 mm)
Felgen: 9 x 18 Zoll
Reifen: 235/640-R 18 Dunlop (Slick- und Regenreifen)

Chassis/Karosserie

Aufbau: Selbsttragende Karosserie, Überrollkäfig nach FIA-Norm, „R-Line“-Exterieur-Paket, 22-kg-Bioerdgas-Tank

Maße und Gewicht

Länge/Breite/Höhe: 4.256/1.810/1.380 mm
Spurweite: 1.571 mm vorn, 1.567 mm hinten
Radstand: 2.578 mm
Mindestgewicht: 1.250 kg

Fahrleistungen

Beschleunigung: 0–100 km/h in ca. 6,2 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: Bis ca. 220 km/h


Quellen: Volkswagen Motorsport Presse,
Volkswagen Motorsport Information: Info Guide Nürburgring 2013

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