17. Mai 2003: CHC 3. Lauf: Nordeifelpokal

  • Heiner Immig siegt bei schwierigen Bedingungen
  • MLT: Degener/Kehrberg neue Tabellenführer

(Roetgen/Nürburgring) Nürburgring-Nordschleife pur beim dritten Lauf zum Castrol-HAUGG-Cup „Um die Willi Hieke Pokale“: Wechselnde Witterungsbedingungen entlang der 20,830 Kilometer langen Strecke stellten höchste Anforderungen an die 93 Teams. Regenschauern in einigen Abschnitten sorgten dafür, dass dem einen oder anderen die Straße ausging, zum Glück blieb es aber bei Blechschäden.

Am besten mit den Bedingungen kam Heiner Immig zurecht. Oder anders ausgedrückt: Er hatte im Reifenpoker einfach den besten Riecher. Der Paderborner hatte trotz trockener Piste von Beginn an Straßenreifen montiert. „Es sah sehr stark nach Regen aus und daher bin ich lieber auf Nummer sicher gegangen“, freute sich der Porsche-Pilot über die richtige Entscheidung. Zunächst hatte Immig zwar das Nachsehen gegenüber den slickbereiften Hans-Rolf Salzer/Sascha Salzer (Alpenrod) im BMW M3 und auch Johannes Trimborn (Swisttal) im Audi S2. Doch mit zunehmender Intensität des Regens schlug das Pendel dann um. Bis ins Ziel konnte Heiner Immig 126 Punkte Vorsprung herausfahren und seinen zweiten Saisonsieg feiern. Vater- und Sohn Salzer wurden nach einem ereignisreichen Rennen zweite. Beim Boxenstopp wechselten die Westerwälder die hinteren Stoßdämpfer. „Wir hatten Geräusche, möchten daher lieber einem Defekt vorbeugen“, waren sich die beiden einig. Wenig später landete das Duo dann im Adenauer-Forst in den Leitplanken. „Mein Fehler, irgendwie ist mir das Heck ausgebrochen“, ärgerte sich Hans-Rolf, der jedoch froh war, dass die Lenkung nicht beschädigt wurde.

Bereits auf dem vierten Gesamtrang platzierte sich mit Jochen Krumbach/Wilhelm Dohmen (Eschweiler/Aachen) das schnellste Special-Team, obwohl Krumbach bereits nach drei Runden die Boxen ansteuerte und den Beifahrer auslud. „Ich bin meinem Beifahrer wohl etwas zu schnell gefahren“, meinte der rennfahrende Teamchef des KRS-Teams. Der Wuppertaler Boris Brunnacker, am Steuer seines Porsche 993 Carrera immer für einen Gesamtsieg gut, mußte den ersten Ausfall der Saison hinnehmen. Nach 30 Strafpunkten in der ersten Runde blies Brunnacker zur Aufholjagd und drehte in 7.56 Minuten auch die schnellste Runde des Tages. Doch Aquaplaning unter den Slick-Reifen verursachte dann in der zwölften Runde einen heftigen Abflug im Bereich Flugplatz. „Eigene Blödheit“, gab Brunnacker auch ohne Ausreden zu. „Für das Wetter war ich zu schnell und es ging zwischen den Leitschienen nur noch hin und her.“ Der veranstaltende Motor-Club Roetgen ließ den schwer beschädigten und in einer Gefahrenzone befindlichen Porsche noch während der Veranstaltung von einem Schleppwagen bergen. „Die Teilnehmer haben uns für diesen vorbildlichen Einsatz sehr gelobt“, war Rennleiter Karl-Heinz Breidbach stolz auf sein Team.

Mit 17 Fahrzeugen war die Klasse der Specials bis 2000 ccm am stärksten besetzt. Nach spannendem Rennverlauf behielten Michael Schmidtke und der 62jährige Routinier Kuno Kuttenkeuler am Ende im Ford Focus ST170 die Oberhand. Die beiden Kölner konnten dank dem zweiten Saisonsieg auch die Tabellenführung übernehmen. Das Siegburger Ehepaar Robert und Annette Krengel wurde im Renault Megane zweiter vor Manfred Kroll/Frank Gilles (Rheinbach/Meckenheim) im Peugeot 306. Die anfänglich führenden Ives und Manfred Tittmann aus Bocholt verpassten im Opel Kadett um acht Punkte Platz drei. Ives Tittmann: „Im Regen habe ich mit den Slicks nichts riskiert, ich wollte nur heil ankommen.“

Als Tabellenführer war Ulrich Ehret aus Buchen-Hainstadt zum Nürburgring gereist, doch in der Klasse der Serienwagen bis 1850 ccm mußte der BMW 318iS-Pilot seine erste Saisonniederlage einstecken. „Die Sollzeit in der zwölften Runde habe ich wegen dem Regen voll verhauen, das gab jede Menge Strafpunkte“, ärgerte sich der Badener, der immerhin noch dritter wurde. Einen Doppelsieg feierte somit Bonk-Motorsport. Bernd Töpper aus Köln siegte vor seinem Teamchef Peter Bonk aus Senden und Stefan Schaller aus Münster. In der von BMW dominierten Klasse fuhren die Brüder Boris und Lars Bornemann aus Issum mit ihrem VW Lupo auf den vierten Rang.

Bis zur letzten Runde war die Gruppe F bis 2000 ccm hart umkämpft. Zunächst führte der Wuppertaler Marcel Schmidt im BMW 320iS knapp vor Armin Bickmann/Stephan Lenzen (Herzogenrath/Eschweiler) im endlich problemlos laufenden Opel Kadett GSi. Letztgenannte entschieden sich dann nach der zehnten Runde für einen Wechsel auf Regenreifen, doch dieser kostete vier zusätzliche Minuten. „Wir sind froh, endlich mal das Ziel gesehen zu haben“, fielen bei Bickmann gleich reihenweise Steine vom Herzen. „Die Platzierung ist dann nicht ganz so wichtig.“ Nachdem Markus Schumacher das Tempo seines Teamkollegen Marcel Schmidt nicht mehr mitgehen konnte, hieß das Duell nun Honda Integra gegen VW Golf I GTi. Mit profilierten Reifen hatten Klaus und Julia Flint aus Melle die bessere Entscheidung getroffen und freuten sich im Tost-Honda mächtig über den ersten Klassensieg. Der 62jährige Mathias Bungard („Es ist in meinem Alter immer besser, einen Arzt dabei zu haben …“) und Dr. Gunther David wurden schließlich zweite vor Schmidt/Schumacher. „Dafür wir gestern Abend noch unseren Motor komplett zerlegen mussten, lief es heute doch prima“, stellte der Zahnarzt aus Niederkrüchten zufrieden fest.

Mehr als zufrieden waren auch Christof Degener/Dirk Kehrberg, die im Duell der „Bochumer Stadtmeisterschaft“ den ersten Saisonsieg in der Michaela-Lochmann-Trophy feierten. Wie ihre Stadtund Markenkollegen Holger Träger/Peter Tegeler blieben Degener/Kehrberg strafpunktfrei, absolvierten die Sprintrunde jedoch zwanzig Sekunden schneller. Mit nur 0,2 Sekunden Rückstand wurden bei den Specials bis 2000 ccm Wolfgang Last und Werner Hricaj (Bad Münstereifel/Seelscheid) im Opel Kadett dritte. Saisonsieg Nummer zwei dagegen bei den Specials bis 1600 ccm für Oliver Klose/Monika Bühler im Suzuki Swift. Auch hier entschied die schnellere Sprintrunde zu ihren Gunsten, denn die Leverkusener Uwe Karp/Ogün Baytekin waren ebenfalls in den Sollrunden strafpunktfrei geblieben.

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Quelle: RCN

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