16. Oktober 2004: CHC 8. Lauf: 18. Nordeifelpokal

  • Zweiter Gesamtsieg in Folge für Matthias Holle

Dritter Saisonsieg, dabei der zweite in Folge: Matthias Holle aus Diez sah auch beim achten Lauf zum Castrol-HAUGG-Cup „Um die Willi Hieke Pokale“ als Gesamtsieger den Zielstrich. Am Steuer des Edgar Dören Motorsport-Porsche 993 GT2 hatte Holle nach 15 Runden (= 312,45 Kilometer) 75 Punkte Vorsprung auf Johannes Trimborn (Swisttal), der im Audi S2 Coupé sein bestes Saisonergebnis feierte. Auf den dritten Rang konnten überraschend Klaus und Julia Flint (Melle) im Honda Integra Type-R vorfahren. Das Vater-Tochter-Team hat somit auch vor dem Saisonfinale die besten Titelchancen.

Regen vom ersten bis zum letzten Meter stellte höchste Anforderungen an die Piloten. Einige kleinere Ausrutscher waren die Folge, aber es blieb – wie eigentlich immer im CHC – nur bei Blechschäden. Insgesamt starteten 86 Teams zum „Nordeifel-Pokal“ des Motor Club Roetgen e. V. im ADAC.

Gleich die ersten Runden begannen turbulent: Titelaspirant Hans-Rolf Salzer aus Alpenrod setzte in Runde zwei seinen BMW M3 E36 im Hocheichen frontal in die Leitplanken. „Ich wollte mit möglichst viel Schwung Richtung Flugplatz, um besser an Johannes Trimborn vorbeiziehen zu können. Dabei ist mir leider das Heck ausgebrochen“, ärgerte sich Salzer, für den Dank der Streichresultatsregelung noch nichs verloren ist. Ebenfalls in Runde zwei kam das Aus für Porsche-Pilot Frank Bierther (Bornheim) nach einem Unfall in Aremberg. Nachdem auch am BMW M3 E30 von Jochen Krumbach/Wilhelm Dohmen (Eschweiler/Aachen) eine Antriebswelle den Dienst quittierte, war der Weg frei für Holle und Trimborn.

Einen packenden Dreikampf lieferten sich Flint/Flint mit Karl-Eduard Reinders (Mönchengladbach) im Niemeyer-Peugeot 205 und Bojan Ferk/Axel Nolde (Grevenbrück/Ennepetal) im Opel Astra OPC. Im Regen werden die Karten bekanntermaßen neu gemischt und so werden ein High-Tech-Honda, ein betagter Peugeot und ein seriennaher Opel zu gleichwertigen Konkurrenten. Doch Klaus Flint kommt mittlerweile auch mit dem assen Element prima zurecht und feierte seinen ersten Regensieg in der Gruppe H/F bis 2000 ccm. Im Ziel hatten Flint/Flint 59 Punkte Vorsprung auf Reinders, Ferk/Nolde wurden dritte.

Bei den Specials bis 2000 ccm untermauerte der Bonner Christoph Czwielung einmal mehr seinen Ruf als Regenspezialist. Am Steuer des Bonnfinanz-Ford Escort RS2000 lag Czwielung zeitweise hinter Holle und Krumbach auf Gesamtrang drei. „Mein schönster Moment war heute, als ich Johannes Trimborn im Allrad-Audi überholte“, strahlte der Escort-Pilot. Zwar konnte Teamkollege Alex Roth (Ebersbach) das Tempo nicht mehr ganz fortsetzen, doch zum Klassensieg hätte es locker gereicht. Aber 170 Strafpunkte in Sollrunde zwölf und ein leichter Unfall in Breidscheid ließen das Bonnfinanz-Duo auf Platz zwei hinter den Markenkollegen Jörg Weber (Kehrig) zurückfallen. Der Pilot des AC Mayen siegte damit erneut in der Klasse und bleibt Tabellenführer. Unter Berücksichtigung des Streichergebnisses haben allerdings Flint/Flint und Reinders etwas bessere Chancen.

Die VLN-Serienwagen wurden einmal mehr von der fahrerischen Klasse des Opel Corsa-Duos Ludger Henrich/Jürgen Schulten (Schmitten/Hamminkeln) geprägt. Mindestens 30 Sekunden pro Runde schenkte das PPPC-Duo den Wettbewerbern ein, 390 Punkte Vorsprung im Ziel somit die logische Folgerung. „Im Trockenen hat man mit einem Corsa gegen die PS-stärkeren BMWs eigentlich keine Chance, deshalb kann es von uns aus immer regnen“, freuten sich die Gesamtsiebten (!) im Ziel. Ralf Grass/Torsten Kratz (Ueden/Mönchengladbach) wurden mit dem Grass Racing-BMW zweite und festigten ihren siebten Tabellenrang.

Nahezu sensationell war der erste Auftritt von Wolfgang Weber (Albersdorf) und dem Texaner Shane Fox mit dem RUF-Porsche GT3-RSR im CHC. Der Amerikaner startete erst zum zweiten Mal auf der Nordschleife, zum ersten Mal im Regen. Mit Rundenzeiten um 10.30 Minuten lag er nur knapp außerhalb der Top Ten, einige Strafpunkte in Sollrunden kosteten allerdings reichliche Plätze. In der zweiten Rennhälfte übernahm Weber – hauptberuflich Testfahrer bei RUF und Precisiondriver für die TV- und Filmindustrie – das Volant und startete bei seinem Lieblingswetter eine fulminante Aufholjagd. Mit 8.48 Minuten auf regennasser Bahn drehte er die schnellste Runde des Tages und war damit 48 Sekunden (!) schneller als der nächstschnellste Jochen Krumbach! Das ist CHC-Rekord und selbst ein Uwe Alzen hat ein solches Kunststück mit seinem Turbinchen noch nicht fertiggebracht!

MLT: Degener/Kehrberg machen es noch einmal spannend
Nach dem sechsten Wertungslauf zur Michaela-Lochmann-Trophy hatte Christof Degener aus Hattingen seine Titelverteidung eigentlich abgeschrieben. Seitdem läuft es für den VW Golf-Piloten und Beifahrer Dirk Kehrberg (Bochum) perfekt: Zum zweiten Mal in Folge feierten die beiden den Gesamtsieg. Strafpunktfrei und einmal mehr Schnellste in der Sprintrunde – besser geht es nicht. Holger Träger (ebenfalls Bochum) wurde zwar zweiter bei den Specials bis 2000 ccm und auch im Gesamtklassement, blieb aber zum dritten Mal in Folge sieglos und braucht für den Meistertitel beim Saisonfinale ein gutes Ergebnis.

Neben den beiden VW Golf-Teams bleiben auch Guido Sälzer aus Sprockhövel mit seinem NSU TT und das Opel Kadett D-Duo Michael Drexelius/Bastian Teiwes (beide Solingen) im Titelrennen. Hinter dem Neuenrader Benno Cormann im OTTO-Opel Corsa belegten Sälzer und Drexelius/Teiwes die Ränge zwei und drei. Der Koblenzer Rolf Becker siegte zum sechsten Mal in Folge in der – zumeist quantitativ schwach besetzten – Gruppe G. Allerdings: Der VW Polo-Pilot schaffte erstmals den Sprung in die Top Ten des Gesamtklassements!

Bei den Specials über 2000 ccm feierten Michael Dietrich/Manfred Klymko (St. Augustin/Dernau) im BMW E30 ihren zweiten Saisonsieg für Michael Daum/Alexander Mayer (Dreisbach/Trierweiler) im VW Golf 1. Die beiden Simmerather Andreas Lutterbach und Marco Zabel vergaben den Klassensieg und die Meisterschaftsambitionen bei einem heftigem Unfall an der Quiddelbacher Höhe in der Auslaufrunde. Gottlob blieben beide unverletzt, der Mercedes-Benz 190E hat aber wahrscheinlich nur noch Schrottwert.

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Quelle: RCN

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