15. Oktober 2005: CHC 7. Lauf: Preis der Erftquelle

  • Henrich/Schulten dicht vor Titelgewinn, Degener/Kehrberg bereits Meister im CHC light

(Schönau/Nürburgring) Der siebte und vorletzte Lauf zum Castrol-HAUGG-Cup "Um die Willi Hieke Pokale" hatte es in sich. Bei herrlichem Herbstwetter und vor mehreren tausend Zuschauern freuten sich nach 15 Runden Nordschleife (= 312,45 Kilometern) Christian Rumland/André Krumbach (Hamburg/Eschweiler) über den ersten gemeinsam Saisonsieg, Ludger Henrich/Jürgen Schulten (Schmitten/Hamminkeln) über die Eroberung der Tabellenführung sowie Christof Degener/Dirk Kehrberg (Hattingen/Bochum) über den vorzeitigen Titelgewinn in der Michaela-Lochmann-Trophy, dem so genannten CHC light.

Wo viel Freude ist, ist natürlich auch viel Enttäuschung. Bastian Hüttinger aus Neuenstein war der erste, der von der Defekthexe eingebremst wurde. Motorprobleme am Ford Escort sorgten gleich in der ersten Runde zunächst für eine acht Minuten-Pause an der Strecke und dann für einen langen Boxenstopp. Später sollte der als Tabellenführer zum Nürburgring gereiste 25jährige in Breidscheid endgültig ausfallen. "Wir vermuten einen defekten Sensor", ärgerte sich Teamchef und Vater Günter Hüttinger. Aber noch ist nicht aller Tage Abend, denn Bastian Hüttinger ist trotz seines ersten CHC-Ausfalls überhaupt der Einzige im Feld der 257 Teilnehmer, der Henrich/Schulten den Titel beim Saisonfinale in zwei Wochen noch streitig machen kann!

Aus der Reihe der möglichen Titelaspiranten verabschiedete sich als erstes Thomas Asmuth mit seinem BMW 320iS. Der Solinger kollidierte in der Schikane Hohenrain mit dem BMW M3 von Gerald Schalk (Wetter). Während Letztgenannter nur eine defekte Lenkung beklagte, prallte Asmuth frontal in die Leitplanken, überstand den Aufprall gottlob unverletzt. Eine Runde später platzten die Titelträume von Udo Wachsmuth/Bastian Krause (Nachrodt/Dortmund), als im Pflanzgarten der Escher-VW Golf GTi zum zweiten Mal in dieser Saison mit einem technischen Defekt abgestellt werden musste.

Aber auch für Ludger Henrich und Jürgen Schulten lief zunächst nicht alles nach Plan. Bei den VLN-Serienwagen bis 1850 ccm bestimmte Torsten Kratz (Mönchengladbach) zunächst das Geschehen mit dem Grass Racing-BMW 318iS. Immerhin 14 Sekunden knöpfte der BMW-Pilot Ludger Henrich am Steuer des Pink Power Performance Center-Opel Corsa ab. "Der BMW ist halt das bessere Auto, wobei auf der Nordschleife der Unterschied nicht so groß ist", meinte PPPC-Teamchef Henrich nach seinem Turn. "Wir haben noch Chancen, Jürgen macht das schon".

Und der CHC-Champion von 2000 machte es tatsächlich! Der hauptberufliche Sanitärinstallateur und nebenberufliche Feuerwehrmann blies zur Attacke und knöpfte Ralf Grass gleich in der ersten Runde 15 Sekunden ab. Die Führung war wieder unter Kontrolle und bis zur Zieldurchfahrt vergrößerte sich der Abstand auf 48 Sekunden. Der fünfte Saisonsieg für die vielleicht ausgeglichenste Fahrerpaarung des CHC – Henrich drehte heute als Bestes 8.45 Minuten, Schulten 8.47 – war unter Dach und Fach. Bereits ein zweiter Platz bei mindestens sechs Startern oder ein Sieg über vier Autos reicht beim Saisonfinale zum Titelgewinn.

In der Wertungsgruppe der Serienwagen hatte erstmals in diesem Jahr Sascha Salzer (Alpenrod) mit dem Harosa-BMW M3 die Nase vorn. 16 Sekunden betrug sein Vorsprung auf Henrich/Schulten im Ziel. In der Gruppe N/F siegte zum dritten Mal der Hückeswagener Peter Festl am Steuer seines Porsche GT3. Die zweitplatzierten Audi A4-Piloten Niels Marnet/Andreas G.Pili (Königstein/Bad Homburg) drehten mit 8.29 Minuten eine neue persönliche Bestzeit. Die Teamkollegen Peter Maurer/Heinz Kilp (Bad Soden/Kelkheim) lenkten ihren Opel Vectra zum Sieg in der Gruppe F/N bis 2000 ccm. Die bestmögliche Werbung für ein zum Verkauf stehendes Fahrzeug!

In der Gruppe H bis 1600 ccm kam Thomas Krüger zum dritten Saisonsieg. Der Stolberger verbesserte sich mit jetzt insgesamt 34 Klassensiegen auf den vierten Rang in der ewigen Bestenliste. Jörg Kosmalla/Benno Cormann (Köln/Neuenrade) festigten mit Platz zwei im Otto Tuning-Opel Corsa nachhaltig ihren Top Ten-Rang. Ein Reifenschaden am Toyota Corolla der Fünften Willi Volz/Rainer Hamacher (Rauenberg/Köln) kostete rund drei Minuten und raubte alle Podiums-Chancen. Riesenjubel bei Christoph Czwielung/Alexander Roth (Bonn/Ebersbach): Mit dem CR-Ford Escort RS 2000 kamen die beiden zum ersten Saisonsieg in der Gruppe H bis 2000 ccm "Unser Auto lief perfekt und der neue Motor geht gut", strahlte Czwielung bereits beim Boxenstopp.

Zu den Gewinnern des siebten CHC-Laufes zählte ganz klar Hans-Rolf Salzer aus Alpenrod. Nach einigen Defekten und viel Pech im Verlauf der Saison kam der Westerwälder bei den Specials über 2000 ccm zu einem unerwarteten Klassensieg. Mit seinem Harosa-BMW M3 war Salzer zwar dem Ruf-Porsche von Shane Fox/Wolfgang Weber (Pfaffenhausen/Aldersdorf) leistungsmäßig unterlegen, aber 40 Strafsekunden des US-Amerikaners in der zweiten Sollrunde entschieden über Sieg und Niederlage. Am Ende hatte Salzer mit hauchdünnen fünf Sekunden die Nase vorn und die Gewissheit, beim Saisonfinale aus eigener Kraft sogar noch auf den dritten Endrang vorzufahren. Kleiner Trost für den ehemaligen Mitropa-Rallyecup-Sieger Wolfgang Weber: In 7.33 Minuten drehte er die schnellste Runde der bisherigen CHC-Saison.

Die Michaela-Lochmann-Trophy wurde zum erneuten Triumphzug für das Benninghofen-KFZ.de-Team aus Velbert. Neben dem vorzeitigen Titelgewinn für Christof Degener und Dirk Kehrberg feierte die Truppe rund um Teamchef André "Benny" Benninghofen die Saisonsiege neun bis elf. Die neuen Meister waren dabei einmal mehr das Maß der Dinge bei den Specials bis 2000 ccm vor dem BMW Piloten Klaus-Dieter Justa aus Marl.

Der entthronte MLT-Champion Holger Träger aus Bochum und sein Düsseldorfer Beifahrer Karl-Heinz Zammert blieben in der Gruppe F bis 2000 ccm strafpunktefrei und verwiesen Jürgen Stölting/Thomas Matuschewski (beide Düsseldorf) im BMW 318iS auf den zweiten Rang. Seinen ersten CHC Klassensieg überhaupt landete André Benninghofen (Velbert) mit seinem VW Polo bei den Specials bis 1600 ccm. Das ebenfalls für sein Team startende VW Golf GTi-Duo Frank Mestermann/Thomas Wickel (Hattingen/Witten) komplettierte auf Rang zwei den totalen Triumph.

"Mehr geht nicht, dass ist einfach ein wundervoller Tag", freute sich Christof Degener über seinen zweiten Titel nach 2003. "Und dabei war ich vor dem Start doch etwas nervös. Aber es hat prima geklappt!"

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Quelle: RCN

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